Museum der Deutschen Spielzeugindustrie
Das Museum der Deutschen Spielzeugindustrie wird bisher vom 1930 gegründeten Museums- und Heimatverein e.V. getragen. Die Sammlung umfasst derzeit im Wesentlichen die Bereiche „Spielwarenindustrie“ im ehemaligen Wirtschaftsgefüge Neustadt-Sonneberg-Coburg und Umgebung, die Abteilung „Trachtenpuppen-Sammlung“, aus der das Museum 1930 hervorgegangen ist, sowie die Sammlung zeitgenössischer Künstlerpuppen.
Das heutige Museum der Deutschen Spielzeugindustrie befindet sich in einem Gebäudekomplex, der zunächst in den 1950er Jahren als Museumszweckbau errichtet worden war und der im Zuge der Um- und Neukonzeption der 1980er Jahre grundlegend saniert, umgebaut und mit einem zusätzlichen Erweiterungsbau versehen wurde. Das Museum ist durch Auffahrrampen, einen Fahrstuhl und eine behindertengerechte WC-Anlage barrierefrei gestaltet.
Die Vermittlung der Inhalte des Museums geschieht durch Dauer- und Sonderausstellungen, Führungen und in erweiterungswürdigem Umfang durch museumspädagogische Aktionsprogramme, die sich an alle Altersgruppen und Bevölkerungsschichten richten. Die Museumsarbeit richtet sich nach den ICOM-Richtlinien, die ein Museum als eine „gemeinnützige, ständige, der Öffentlichkeit zugängliche Einrichtung im Dienste der Gesellschaft und ihrer Entwicklung, die zu Studien-, Bildungs- und Unterhaltungszwecken materielle Zeugnisse von Menschen und ihrer Umwelt beschafft, bewahrt, erforscht, bekannt macht und ausstellt“ definieren.
Im Unterschied zu anderen Spielzeugmuseen geht das Museum in Neustadt einen einzigartigen Weg, denn hier gilt: „Spielzeug als Broterwerb“! Im Mittelpunkt stehen die vorindustriellen und industriellen Entwicklungen von Produkten, Materialien, Techniken, Berufsbildern und die hierzu erforderlichen Gerätschaften und Maschinen über einen Zeitraum von derzeit ca. 250 Jahren. Wesentlicher Bestandteil sind die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Heimproduzenten und Fabrikarbeiter sowie die Verflechtungen von Handel und Politik. Mit diesem Teil der Wirtschafts- und Sozialgeschichte im Landkreis Coburg und der näheren Umgebung wird schwerpunktmäßig ein wesentlicher Aspekt der Geschichte der Spielzeugindustrie in Deutschland aufgegriffen. Weiterhin wird durch die Trachtenpuppensammlung eine internationale Perspektive eingenommen. Die Sammlung der Künstlerpuppen wiederum stellt im überregionalen Rahmen einen Spiegel der Gegenwart dar. „Internationales PuppenFestival“ und „Max-Oscar-Arnold-Kunstpreis“ garantieren einen dauerhaften aktuellen Stand und einen Blick auf zukünftige nationale wie internationale Trends und Entwicklungen.
Das Museum der Deutschen Spielzeugindustrie versteht sich in der Hauptsache als ein Museum der Technik- und Sozialgeschichte, das Objekte aus den übergreifenden Bereichen der Industriekultur von Puppen und Spielzeug (Leben und Arbeit, Technik, Produkte, Wirtschaft, Politik) sammelt, wissenschaftlich auswertet und in ihren gesellschaftlichen Kontext stellt.